Das „alte Haus“ in Süssau
Im nördlichsten Bundesland Deutschlands, in Schleswig-Holstein, steht unser „altes Haus“. In den 1930er Jahren erwarb unsere Familie die Hälfte dieses langgestreckten Backsteinhauses und bewirtschaftete den dazugehörigen Hof. Zu der Zeit hatten unsere Großeltern Emmi und Otto Milchkühe, Schweine, Pferde, Ziegen, Schafe, Enten, Gänse und Hühner. Sie pflanzten und ernteten. Hier lebte man, wie auf vielen Höfen Schleswig-Holsteins, fleißig, einfach und bescheiden. Familienzusammenhalt, Humor und Gastfreundschaft spielen, damals wie heute, eine wichtige Rolle.
Das Haus im Lauf der Zeit
Es kam immer reichlich Besuch von Tanten, Onkeln und Geschwistern, Freunden, Nachbarn und Bekannten. Man arbeitete viel, feierte aber auch im großen Rahmen Geburtstage, Hochzeiten und Erntefeste, bei denen es immer reichlich zu essen gab. Unsere Oma Emmi war für ihre großen Sahnetorten und feinen Spezialitäten bekannt. Gerne saß man an der alten Mauer des Räucherhauses, vor dem Wohnhaus. Man trank „guten Bohnenkaffee“ und schnackte über dies und das. Dieser Platz war für sämtliche Generationen unserer Familie ein beliebter Treffpunkt.
Der alte Bauernhof
Schon seit Mitte der 1980er Jahre wird auf unserem Hof keine Milchwirtschaft mehr betrieben. Bis 2020 hatten wir zusätzlich zu unseren Eseln und allerlei Federvieh noch wunderschöne Belted Galloways und Bienen. Jetzt haben wir nur noch unsere Hühner, die nach Herzenslust im Sand scharren, nach Würmern suchen und uns viel Freude bereiten. Seit jeher ist es uns ein großes Anliegen, verantwortungsbewusst mit der Natur umzugehen.
Wildwuchs? Natürlich!
Bei uns wird nichts mit Pestiziden behandelt und das Gras auch nicht mit dem Lineal nachgemessen. Wildwuchs? Natürlich! Wir lassen manche Pflanzen, Büsche und Bäume wild wachsen, um Insekten und kleinen Tieren Unterschlupf zu bieten. Bienen lieben bestimmte Wildkräuter und Blüten. Feldhasen, Wildkaninchen, Siebenschläfer, Fledermäuse, Schwalben, Singvögel jeder Art, Igel, Wiesel, Erdkröten – sogar Füchse und das bei uns verbreitete Damwild können im Dunkeln über den Hof laufen. Viele unserer Gäste hatten schon Glück und konnten das elegante Damwild dabei erwischen, wie es unsere offensichtlich sehr köstlichen Rosen vernascht. Bei uns lebt man wirklich auf dem Land.
Das Räucherhaus
In dem Räucherhaus vor dem „alten Haus“ befindet sich die Räucherkammer, die 1948 gebaut und 1998 renoviert wurde. Viele Jahrzehnte lang wurden hier Schinken geräuchert. Traditionell wird dieser in Würfel geschnitten und zusammen mit Kartoffeln, Erbsen und Wurzeln (Karotten) in einer hellen Soße zu Mittag gegessen. In einigen Geschäften in der Gegend gibt es Holsteiner Katenschinken zu kaufen. An der alten Steinwand des Räucherhauses können nun unsere Feriengäste frühstücken, lesen oder spielen. Am Abend ist es ein schöner Platz, um zu grillen und die Abendstimmung zu genießen. Rundherum wachsen unter anderem unsere geliebten Stockrosen in allen möglichen Farben.